Christen im Widerstand gegen das dritte Reich

Das Buch
Fünfzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs erscheinen viele Publikationen über das Dritte Reich. Ein Teil davon beschäiftigt sich mit den Bedingungen, Möglichkeiten und Formen des Widerstands gegen das NS-Regime - einem Thema, das latent stets im öffentlichen BewuBtsein vorhanden ist, wie mitunter äuberst emotional geführte Diskussionen anläBlich von Gedenktagen und Strafprozessen im Zusammenhang mit den Greueltaten des Nationalsozialismus zeigen. Unter dem besonderen Aspekt des Christlichen setzt sich auch das vorliegende Buch mit diesem aktuellen Thema auseinander. Dabei richtet es sich nicht nur an den Fachmann - der indessen hier ein reiches Dokumentationsmaterial vorfinden dürfte -, sondern auch an jeden geschichtlich und religiös interessierten Leser, vornehmlich an die jüngeren Generationen, die diese Zeit nicht erlebt haben und nur wenig davon wissen.
Dieses Buch - an dem Autoren aus fünf europäischen Ländern mitgewirkt haben - will ferner ein Werk des Gedenkens sein. Es gilt, so lange nach dem Sieg über den Nationalsozialismus in erster Linie noch lebende Akteure des damaligen christlichen Widerstands mit ihrem Zeugnis zu Wort kommen zu lassen ; wo dies nicht mehr möglich war, wurden anerkannte Fachleute um ihren Beitrag gebeten.
Uberall sucht der heutige Mensch nach seinen "Wurzeln". In einer Zeit, wo auf der ganzen Welt Christen wegen ihres Glaubens verfolgt werden, wollen diese Seiten nicht zuletzt eine Orientierungshilfe und eine Mahnung zum Widerstand gegen jede Form von Totalitarismus sein.
Der Herausgeber
Joël Pottier, geboren 1948. Dr. phil., Agrégé de l'Université, Maître de conférences am Germanistischen Institut der Universität Limoges. Forschungsschwerpunkt : christliche Literatur des 20. Jahrhunderts. Verfasser wichtiger Studien über den Satanismus in Karl Marx' Jugendgedichten. Vizepräsident der Gertrud-von-le-Fort-Gesellschaft zur Förderung christlicher Literatur (Würzburg); Vorstandsmitglied der Werner-Bergengruen-Gesellschaft (Erlangen).
Seine Übersetzungen ins Französische von Gertrud von le Forts Replik Das Schweigen auf Rolf Hochhuths Stellvertreter und von Mutter Pascalina lehnerts Erinnerungsbuch über Papst Pius XII. Ich durfte ihm dienen wurden für ihn der AnlaB zu einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Geschichte des christlichen Widerstands gegen den Nationalsozialismus.